3 Kerzen brannten am Sonntag. Angezündet durch ein mutiges junges Mädchen, an unserem riesigen schwebenden Adventskranz der nur durch eine hohe Leiter zu erklimmen war. Alle betrachteten andächtig diesen Moment. Seit drei Wochen nun schon warten wir auf Weihnachten. Befinden in in dieser besonderen Zwischenzeit. Eine Zeit zwischen Hektik und Besinnung. Zwischen Ruhe und Terminen. Zwischen Erwartungen und Realität. Zwischen den Liebsten und einem selbst. Zwischen dem Jetzt und Jesu. Jeden Advent sangen wir die immer gleichen bekannten Lieder. Vertraut waren sie in unseren Ohren. Heimat machte sich breit. Diesen Advent sangen wir „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit. Es kommt der Herr der Herrlichkeit“. Er kommt, wahrhaftig. In jedes einzelne kleine Universum von uns. In jeden Alltag, egal ob vorbereitet oder nicht. Egal, wie besinnlich es dort ist oder nicht. Wir feiern die Ankunft des Neuen. Die Ankunft der Gerechtigkeit und des Friedens. Die Ankunft einer Perspektive. Die Ankunft Gottes. Gott schickt seinen Sohn, damit dieser erfahren kann, wie es ist Mensch zu sein. Damit dieser nachempfinden kann, was unsere Herzen bewegt. Damit wir zu diesem kommen können, mit allen Gefühlen und dieser sie kennt und versteht. Was für ein Geschenk!
Diesen Sonntag war etwas anders. Wir feierten nicht nur die Vorfreude auf Jesus und zelebrierten das Warten, sondern wir erinnerten uns auch daran, wie es sein kann, wenn Jesus bereits mitten unter uns ist. Welche Veränderungen er im Kleinen und Großen bringen kann. Wir feierten Taufgedächtnis, mit 25 kleinen und großen Kindern und Jugendlichen und danach mit vielen vielen weiteren Erwachsenen. Das Taufbecken wurde in die Mitte gerückt, denn hin zu Jesu durch die Taufe sind keine Hindernisse. Es wurde erinnert und Segen gespürt. Es wurde beim Namen genannt und in Augen geschaut. Es wurde gespürt, was es bedeutet: „Ich gehöre dazu“. „Gott kennt mich“. „Ich werde gesehen und Jesus wird für mich in diese Welt geboren“. Das ist es, was Advent und Taufe vielleicht gemeinsam haben. Das Warten auf eine Welt in Gemeinschaft und das Spüren, wie es ist wenn sie da ist. Wenn Gott durch Jesus verbinden will.
Text: Tabea Mieth