„Unsere Welt heute ist bunt. In ihr ist ganz viel Leben. Tiere und Blumen. Du und Ich. Doch am Anfang sah die Welt noch ganz anders aus. Am Anfang war alles leer und dunkel. Ein großes Durcheinander. Da sagte Gott: „Es werde Licht.“ und es wurde hell in der Welt. Das gefiel Gott gut, denn wer ist schon gern in der Dunkelheit. Gott spielte mit dem Licht. Er dachte sich aus, dass es eine Zeit gibt, in der es ganz hell sein soll. Diese Zeit nannte er Tag. Am Tag schien die Sonne und es sollte eine Zeit geben, in der es dunkler war. Diese Zeit nannte er Nacht. In der Nacht leuchteten die Sterne. Auf der Erde war nun ganz viel Wasser. Das gefiel Gott, aber er wollte noch mehr. Er wollte es so richtig schön machen. Er wünschte sich einen Raum, in dem alles ganz leise und schwebend sein sollte. Diesen Raum nannte er Himmel. Und einen anderen Raum, in dem Blumen und Bäume wachsen konnten. Diesen Raum nannte er Erde. „Das gefällt mir“, dachte sich Gott. Gott hatte so viel Spaß daran die Welt zu malen, dass immer mehr Leben auf der Erde entstand. Vögel und Bienen flatterten durch die Lüfte, Fische sprangen im Wasser. Überall blühte und summte es. Jedes Tier und jede Pflanze malte Gott anders und er überlegte ganz genau, was jede besonders gut kann. „Das hab ich gut gemacht“, dachte sich Gott. „Ich würde diese wundervolle Schöpfung so gern jemandem anderen zeigen, damit er sich genauso daran freuen kann, wie ich.“ Und Gott formte einen Menschen…..und noch einen. Damit sie nie allein waren. „Nun ist alles fertig“, dachte sich Gott. Er lächelte und freute sich und ruhte sich aus.“
Mit dieser Geschichte feierten wir am vergangenen Sonntag unseren 3. Krabbel- und Kleinkindergottesdienst. 17 Menschen kamen zusammen, um gemeinsam Gottes wunderbare und einzigartige Schöpfung zu entdecken / zu befühlen / zu bestaunen. Wir erlebten zu Beginn der Schöpfung völlige Dunkelheit und die verändernde Kraft, der drei Wörter „Es werde Licht“. Jedes Familie entzündete ein kleines Teelicht und ließ die völlige Dunkelheit ein klein wenig heller erscheinen. Wir raschelten mit einer Knisterfolie, um das anfängliche Chaos auf der Welt zu spüren. Für den Tag kitzelten uns gelbe Tücher an der Nasenspitze und wir bestaunten einen riesigen Sternenhimmel für die Nacht. Wir pusteten weiße Tücher durch die Luft, als Gott den Himmel erschuf und hörten das Plätschern vom Wasser, als alles auf der Erde noch damit bedeckt war. Wir zogen sachte gemeinsam das Wasser beiseite und bestaunten das fruchtbare Land, welches sich darunter erstreckte. Alle zusammen ließen wir das Land bunt werden. Die Kinder schmückten es mit großen und kleinen Tieren, mit bunten Tüchern, Steinen & Blumen. Wir hörten die unterschiedlichsten Tiergeräusche und sangen von Gottes großer Liebe und davon dass er die ganze Welt in der Hand hält. Zum Schluss bevölkerten wir die Erde und jedes Kind / jede Familie stellten Figuren für sich auf diesen bunten Teppich der Schöpfung. Jeder eine andere, denn Gott hat auch uns einzigartig gemacht. Als alles fertig war lauschten wir andächtig den sieben Schlägen an die Klangschale und zählten gemeinsam mit. Zum Abschluss konnte jedes Kind eine Leinwandmit mit seinem Finger oder Handabdruck gestalten und sehen, dass Gott jeden von uns ein klein wenig anders gestaltet hat. Ganz nach dem Motto: Ich bin ein Kunstwerk Gottes!
Uns ist bewusst, dass die Allerkleinsten sich noch schwer damit tun diese Geschichten Gottes zu verstehen. Dies bedeutet aber nicht, dass wir ihnen keine Möglichkeiten geben sollten, Gott auf ihre Art zu begegnen. Die Geschichte zu spüren, mitzumachen und zu bestaunen. Wir sahen Kinder die im Abschluss zu der Knisterdecke krabbelten oder kleine Hände die nach Tieren griffen. Wir sahen Kinder die den Regen nachmachten mit einem Regenrohr und Augen die staunend nach den Sternen blickten. Wir sahen Eltern, die liebevoll die Tücher der Sonne über ihre Kinder schwenkten und hörten das leise Summen derer die noch den Liedern nachhingen. Wir sahen wie die Allerkleinsten die Bewegungen im „Vater Unser“ nachahmten und innige Momente, in denen Eltern ihre Kinder segneten. Und damit hat religiöse Bildung von Geburt an seine absolute Berechtigung!
